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Woche 4

Am Sonntag war ich auf dem Marché Bastille, ein großer Markt am Place de la Bastille bei dem es jede Menge frische Lebensmittel, größtenteils Obst und Gemüse sowie Fisch und Fleisch zu kaufen gibt. Käse gab es natürlich auch. Es gibt aber auch viele andere Dinge wie handgemachten Schmuck, Taschen, Kleidung, Souvenirs usw. Ich habe vor allem Obst, Gemüse und Käse gekauft und ansonsten die Atmosphäre genossen. Es war sehr voll, aber das war zu erwarten, den der Markt findet nur jeweils Donnerstag und Sonntag von 9.00-13.00 Uhr statt, d.h. die meisten Menschen haben wahrscheinlich nur Sonntag Zeit dort hinzugehen. Es gibt viele weitere Märkte in der Stadt, wie z.b. den Marché des Enfant rouges, auf dem es allerdings tatsächlich nur Essens- bzw. Lebensmittelstände gibt.
Es wird einem auch viel an Obst oder Gemüse zum Probieren angeboten oder man kann nachfragen, ob man ein Stück probieren darf, bevor man etwas kauft.

Abends haben wir uns am Place Saint-Michel die finale Etappe der Tour de France angeschaut, na ja, zumindest einen winzigen Teil. Wir saßen 2 Stunden rum und haben gewartet, damit die Radfahrer einmal an einem vorbeifahren. Viel mehr hatte man eigentlich von der Autoparade, bei der alle möglichen (wahrscheinlich Sponsoren) Unternehmen mit unterschiedlichsten Gefährten, hupend und musikspielend, entlang gefahren sind. Das hat zumindest gegen die Langeweile beim Warten geholfen und den Rest der Zeit haben wir uns mit Mau-Mau spielen vertrieben. Die Radfahrer waren natürlich nur wenige Sekunden lang zusehen, aber das Spektakel hat sich trotzdem gelohnt.



In dieser Woche habe ich viel Zeit am Empfang verbracht und dabei eine sehr nette ältere Dame kennengelernt, die ursprünglich aus den USA kommt, in Berlin Bibliothekswesen studiert hat und nun schon seit einiger Zeit in Paris wohnt. Wir haben uns eine ganze Weile darüber unterhalten, wie die verschiedenen Ausbildungen (oder vor allem die FaMI-Ausbildung, zu allem anderen kann ich ja nicht soviel sagen) im Bibliotheksbereich heute aussehen und sie schien sehr unzufrieden damit, dass wir uns in der Berufsschule nicht mehr mit den Preußischen Instruktionen beschäftigen. Sie war aber auf jeden Fall sehr erfreut "jüngeren Berufsnachwuchs" zu treffen und hat mir das auch ungefähr genauso gesagt.

Am Mittwochnachmittag bin ich erneut in die Bibliothek an der Sorbonne-Université gegangen, um ein Buch abzugeben und neu bestellte Bücher abzuholen. Leider gibt es in Frankreich kein ähnliches Büchersende-System für die Fernleihe wie in Deutschland, d.h. die jeweiligen Bücher müssen entweder normal als Pakete verschickt werden, was sehr teuer ist oder können direkt vor Ort abgeholt werden, wenn die Möglichkeit besteht. Und weil ich schon mal da war, habe ich mich noch ein bisschen umgeschaut, es gibt in der BIS (Bibliothèque Interuniversitaire de la Sorbonne) einen großen Lesesaal mit hübschem Deckengemälde und mehrere kleinere Lesesäle, aufgeteilt anhand der verfügbaren Medien nach Themengebiet und/oder Zeitraum.

Donnerstag habe ich dann eine neue Aufgabe von der Bibliotheksleitung bekommen. Hierbei geht es darum, eine Excel-Tabelle, die aus einem Scan einer gedruckten Tabelle entstanden ist, auf Fehler zu kontrollieren. Der Anhang einer Abschlussarbeit von 1994 wurde eingescannt, um den Zugang zu den Daten für die Forschung zu erleichtern. Dabei ist allerdings nicht alles komplett korrekt übernommen worden und die Angaben müssen jetzt händisch auf Richtigkeit kontrolliert werden. In der Tabelle befinden sich knapp 6000 Einträge, d.h. es gibt einiges zu tun.

Am Abend habe Ich dann endlich die wärmsten empfohlenen Falafel probiert, in einem kleinen Restaurant namens Chez Hanna, hier beim Institut um die Ecke. Den vielen guten Bewertungen kann Ich auf jeden Fall zustimmen, sie waren wirklich lecker.






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